Zur Lebendigkeit der Ideen – Platon, Sophistes 248a-e

Es ist ja völlig verkehrte Meinung, dass Ideen frei erfundene, bloß logische „Abbilder“ ohne Bezug zur Realität seien. Das ist primitiver Chorismos-Vorwurf. Nur ein kleiner Beleg aus dem „Sophistes“ möge diesem Missverständnis entgegentreten –  siehe pdf-download – Sophistes 248

Die Ideen sind bewegend und lebendig, sie sind das Maß lebendiger Erkenntnis und Begrifflichkeit, das Maß der durch die Begriffe anvisierten Evidenz in der  faktischen Verwirklichung.Weiterlesen

Zur Beweglichkeit der Ideen (Politeia 7. Buch, 533b)

Es wurde immer wieder die Frage gestellt, wie die Ideen und die Einzeldinge der sinnlichen Welt zusammengehören. Wie kann die Teilhabe der Dinge an den Ideen vorgestellt werden? Sich billig damit zu begnügen, von einer Verdoppelung der Welt zu sprechen, hier die Sinnenwelt, dort die Ideenwelt, erklärt weder die Begriffe, die ja doch für die sinnliche Welt gelten sollen, – an die selbst der Naturalist zeitweilig glaubt –  noch die Phänomene.Weiterlesen

Die Zentrierung des Wissens bei PLATON

Die Zentrierung des Wissens bei PLATON – oder: Die Reflexionseinheit des Wissens

Es ist eine alte Geschichte, dass die Einheit der Sinneswelt nicht durch die Wahrnehmung der Sinne geleistet werden kann. Ich möchte die schöne Argumentation PLATONS, THEAITETOS 184d ff in einem längeren Auszug – zwecks Beibehaltung der griechischen Orthographie nur als pdf-Datei zugänglich – bringen  –Platon, Theaitetos 184c ff

Die Sinneswahrnehmung muss in einem selbst nicht räumlich ausgedehnten Zentrum der „Seele“ („du magst es nun Seele oder wie sonst immer nennen“ ebd.Weiterlesen

PLATON, Die Idee des Guten

PLATON, Die Idee des Guten

Die bekannte Stelle in der „Politeia“, worin die Idee des Guten noch über dem Sein stehend bezeichnet wird (509b) – und auf die ich hinsteuern will – ist von PLATONS Sokrates sorgfältig vorbereitet. Einmal in Richtung eines benevolenten Gewinnens der Zuhörer und dann in Richtung einer gewissen Selbstbescheidenheit, „weil für den jetzigen Anlauf (der Weg) viel zu weit ist“(506e) und Sokrates den Zuhörern nur vom „Sprössling“ (ebd.)… Weiterlesen

Der Begriff der Einheit bei PLATON und FICHTE

1) In der POLITEIA PLATONS wird das rechte Gemeinwesen aufgebaut und beschrieben. Der Glück- und Gerechtigkeitsbegriff spielt dabei eine wichtige Rolle. „Lohnt es sich, gerecht zu leben. Ist Gerechtigkeit, wie es die sophistische These behauptet, nur eine Konvention, der wir uns notgedrungen fügen, um größere Übel zu vermeiden, obwohl sie unsere wahre Natur vergewaltigt und unserem Glück im Wege steht, oder ist sie ein Wert in sich selbst?“… Weiterlesen