Sittliche Wertung und genetische Erkenntnis

Es sind gemäß der platonischen Tradition Denken und Sein dasselbe.

Das kommt besonders deutlich in der Synthesis einer sittlichen Wertung zutage: Wollen und Handeln geht in das Gewollte eines sittlichen Wertes über und umgekehrt ist der sittliche Wert, die Liebe in ihrer höchsten Stufe, das Wollen und das Handeln selbst verändernd (zu Bedingungen der Freiheit), ist Genesis eines willentlichen Handelns und Genesis eines sich selbst treu bleibenden, unwandelbaren, durch sich selbst bestimmten Willens, der in die Zukunft weist.Weiterlesen

Der kategorische Imperativ bei Kant und Fichte

Fichte erwähnt in seinen Vorträgen gelegentlich den kategorischen Imperativ“ Kants.
Ich ging der Frage nach: Was bedeutet er bei Kant – und wie versteht ihn Fichte?

1) Der „kategorische Imperativ“ ist von Kant sicherlich gewissenhaft erwogen und durchdacht.

Die Frage und das Problem liegt bei Kant aber in seiner eigenartigen Fassung a) der praktischen Vernunft und b) in seiner Sicht des Willens, der sich dann frei und selbst bestimmt, wenn er gemäß den Gesetzen der praktischen Vernunft und um des Gesetzes willen handelt, d.Weiterlesen

Fichte, GdgZ, 10. Vorlesung, SW Bd VII, S 143ff

Im ganzen transzendentalphilosophischen Denken Fichtes zeichnete sich von allem Anfang an die Situierung des Sich-Wissens und der Reflexion in einer interpersonalen Wirklichkeit ab. Nicht nur eine transzendentallogische Begründung alles theoretischen Wissens durch Schweben der Einbildungskraft, sondern die praktische Voraussetzungen des Setzens überhaupt machen die Ganzheit des Wissens aus – und zeigen eine interpersonale Abhängigkeit und Bedingheit des Wissens und Denkens.… Weiterlesen

Fichte, Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters, 1806, – 9. Vorlesung, SW VII, S 128ff

Fichte schließt knapp an die vorige Vorlesung an: An das Unbegriffene einerseits, und das Spekulative, Schwärmerische andererseits.

Es kommt jetzt eine sehr schwierige Vorlesung zum Geschichtsverständnis und zur Geschichtlichkeit aus einer transzendentale Einheit des Bewusstseins. Diese Vorlesung ist in gewissem Sinne der Angelpunkt der Vorlesungen vorher und nachher.… Weiterlesen

Fichte, Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters, 1806, – 8. Vorlesung

SW VII, S 111ff
Zuerst wieder kurzer Rückblick auf den vorigen Vortrag.

Die Oberflächlichkeit sinnlicher Erfahrung und Begreiflichkeit (des dritten Zeitalters) führt von selbst zum Widerspruch und wirft tiefere Fragen auf:

Nun haben wir schon viel früher in der Hauptübersicht dessen, was wir hier abzuhandeln hätten, erinnert, dass ein solches Zeitalter des blossen nackten Erfahrungsbegriffs und des leeren formalen Wissens schon durch sein Wesen zum Widerstreite gegen sich reize, und in sich selber den Grund einer Reaction seiner selbst gegen sich selbst trage.“Weiterlesen