J. G. Fichte, Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten, 1811, 1. Vorlesung. Ein Kommentar

J. G. Fichte, Die späten wissenschaftlichen Vorlesungen III. Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten 1811. Rechtslehre 1812. Sittenlehre 1812. Neu herausgegeben von Hans Georg von Manz, Ives Radrizzani und Martin Siegel unter Mitarbeit von Erich Fuchs,  Studientexte (StA),  fhS III, 2012.

Kommentar zur 1. Vorlesung (nur 1. Vorlesung)

Natürlich interessiert mich seit jeher das Verstehen von Zeit, Geschichte, Geschehen und wie übersinnliche und sinnliche Welt zusammengehalten werden können, oder besser gesagt, wie sich die übersinnliche, geistige Welt der Ideen in der Sinnenwelt der Natur und der interpersonalen Zeichen zu zeigen vermag.

Ein Geschehen dieser Art d. h. die Darstellung einer Synthese der Ideen mit den sinnlichen Dingen und materiell sinnlichen Zeichen (Sprache, Kunst) führt zum Gedanken einer nachhaltigen Entwicklung und zum Verstehen einer freien, zusammenhängenden Kette der Erkenntnisse und Vorstellungen. Damit ist nicht notwendig ein Fortschritt in der Geschichte ausgesagt, aber notwendig gibt es einen übersinnlich-sinnlichen Zusammenhang der Entwicklung in der Ideen-Vorstellung – und übertragen eine  Vorstellung von Entwicklung in der sinnlichen Natur und im gesellschaftlichen Leben.

Die Geschichte zu verstehen und zu begreifen, dazu ist das spezifische Denken der Hermeneutik seit der Antike. Den Verstehensprozess als solchen zu durchschauen, dazu bedarf es aber nochmals höherer Erkenntnisprinzipien, die ein Werden und geschichtliches Erkennen überhaupt möglich machen. Es bedarf einer analytisch-synthetischen Einheit des Erkennens, damit Ideen und Sinnenwelt, ideelle Geschichte und sinnliche Zeiterscheinung, zusammengebunden werden. Darum geht es Fichte in den „Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten“ von 1811 (abk. „BdG-1811“)

Fichte geht wie immer in einem analytisch-synthetisches Verfahren – mit Vorbehalt „dialektisches“ Verfahren benennbar – auf den Begriff der Entwicklung und der Bestimmung des Gelehrten ein, d. h. es werden Gegensätze zwischen erschauten Ideen („Gesichten“) und Sein erzeugt und wieder vermittelt, solange, bis in einem Begriff die Lösung einer Frage (eines Problems) eingeschaut werden kann.

Es ist in dieser Phase der turbulenten, geschichtlichen Ereignisse der damaligen Zeit (nach dem Überfall Napoleons auf Europa bis zur Neuordnung 1805-1814) eine gewisse Wandlung bei Fichte in der Sicht der Ideen festzustellen, weil er zunehmend die Zeit und Geschichte in die Anwendungsbedingungen der WL und des Denkens einbezieht. Anders gesagt: Es ist immer mehr die Frage virulent geworden, wie das in den WL angesprochene begrifflich Unbegreifliche, das sich in allem Schweben der Einbildungskraft unwandelbar und konstant durchhält, doch anwendungsspezifisch und sichtbar in der Sinnenwelt und Zeit erkennen lässt.

Die analytisch-synthetische (oder dialektische) Methode wird in diesen Jahren ab 1805 zu einem Verfahren der Aufdeckung geschichtlicher Prinzipien, die das Denken des begrifflich Unbegreifbaren und prinzipiell Unvorstellbaren leiten können. In einer Aufdeckungen der notwendigen Handlungen des menschlichen Geistes, wie FICHTE einmal die Grundlegung der Prinzipien der WL nennt, sind die Sinngehalte einer Idee nicht gänzlich erschöpft, vielmehr schreitet die WL weiter zu einer Explikation des Erkenntnis- und Vorstellungsaktes und der Konkretion der in der Abstraktion gewonnen Erkenntnisprinzipien.

Anders gesagt: In den Ideen liegen verborgene Sinngehalte, die durch die „Gelehrten“ in aller Bescheidenheit und gesteigerter Aufmerksamkeit entdeckt und wahrgenommen werden wollen. Weder ist theoretisch ein Ding an sich zu erkennen, noch lässt sich im praktischen Wissen eine vollständig sichere Erkenntnis mit allen Folgewirkungen ablesen, deshalb bedarf es der Gelehrten, um „Gesichte“ der Lösung für gerade anstehende Problemlösungen zu finden. Die technische oder sinnliche Welt kann sie uns nicht bieten. Es gibt keinen automatischen Fortschritt in der Geschichte, was Sinn- und Heilserfüllung betrifft. Selbst eine abstrakte „Religions“-Vorstellung als Einverständnis, als „Weisheit“ der freiwilligen Hingabe an das göttliche Gesetz, ist noch keine Sinn- und Heilserfüllung. Es kann jederzeit zu einem geistigen Rückschritt und Verfall der Ideen kommen. Davor will die starke Rhetorik Fichtes in den BdG-1811 uns bewahren. Unter den „Gelehrten“ sind jetzt keineswegs elitäre, gesellschaftliche Kreise angesprochen, (was man bei Schelling u. a. leider findet), vielmehr kommt es auf den transzendentalen Gebrauch des Wortes „Gelehrter“ an: Wer versteht, die geistige Ideenwelt in die Sinnenwelt einzuführen, ist ein „Gelehrter“ im eigentlichen Sinne, gleich welchen Alters, Geschlechtes, Standes, Volkes. (Zum Schluss der 1. Vorlesung werden gleichfalls die „Schüler“ angesprochen, die wir alle sind.) Der „Gelehrte“ in den BdG-1811 ist ziemlich egalitär gedacht: alle Menschen guten Willens sind für übersinnliche Ideen und Sinngehalte offen – und mögen dafür begeistert werden.

Ich kommentiere nur die 1. Vorlesung, weil darin m. E. bereits das ganze Thema anklingt.

In der typisch dialektischen Gegensatzbestimmung von übersinnlicher und sinnlicher Welt durch die ausschließende Totalität des reinen Wissens und des zugleich damit gesetzten gewöhnlichen, endlichen Wissens, sind sinnliche und apriorische Welt vermittelt, weil sie einer gemeinsamen, intelligierenden Quelle entspringen. Sie sind vermittelt durch die „Gesichte“ (dt. Wort für „Ideen“).

Fichte kommt in der 1. Vorlesungen zu den Bestimmungen des Nacheinanders und zu einem aus dem Denken und Gewissen begründeten Erkenntniszusammenhang. Es entsteht, sozusagen quer zu den Erfahrungsbereichen der sinnlichen Natur und anderer Erkenntnisbereiche der WL (Legalität, Moralität, Religion), ein zeitliches Bedingungsverhältnis, eine neue Welt und eine, den Zusammenhang festhaltende, modern ausgedrückt, „nachhaltigeEntwicklung.

Nun ist ferner, nach einem hier gleichfals nicht zu entwikelnden Gesetze des Wissens, das Erscheinen jedes künftigen in der Zeit möglichen Ausdruks des übersinnlichen bedingt durch die geschehne Darstellung des vorhergegangenen «gemeinen Gesichts in der Sinnenwelt.“ (fhS III, ebd. S 9, Z 15) (Hervorhebung von mir)

Das dialektische Verfahren in den beiden Richtungen eines implikationslogischen wie appositionellen Erkennens ist zugunsten der appositionellen Reihe des Wissens und Verstehens stark aufgewertet.
Es ist eine Form transzendentaler Hermeneutik des Verstehens von Texten, von Geschichte, von geistigen Kulturleistungen, – im Interesse einer transzendentalen Erkenntniskritik: dass nach einem höchsten Begriff und einer höchsten Idee („Gesicht“) gehandelt werden  möge.  

Die ursprünglich produzierende Einbildungskraft, wie es in allen vorhergehenden WL geheißen hat, ist durch den Eintrag des Denkens und der Begriffe zu einer geschichtlichen Darstellungskraft – geworden. 

Ich möchte die BdG-1811, 1. Vorlesung, in 20 subjektive Abschnitte unterteilen.  

1) Fichte geht von einem Zweck aus, der vom Gelehrten erreicht und dann gelehrt werden soll, vom Zweck, Wissen zu erreichen.

(….) Es ist die Absicht dieser Vorlesungen die Frage zu beantworten: was ist der Gelehrte, und die damit verwandte, falls der Gelehrte wird, und allmählich sich erzeugt, wie wird er zum Gelehrten, sodann die, wie äussert sein inneres Seyn sich in der Erscheinung.“ (fhs, Bd. 3, S 3)
Ist damit ein spezielles Wissen gemeint? Dieses Wissen wird in der Lektüre sich bald als „praktisches“ Wissen herausstellen. Dies könnte wiederum missverstanden werden als praktisches Tun im eingeschränkten Sinne, als Handeln, oder als moralisches Wissen, als Technik, als Poesis – nein, es ist
prinzipielles, umfassendes, tätiges Wissen in einer intellektuellen Anschauung. Dieses Wissen gibt allen anderen Wissengehalten erst eine abgeleitete Zweck- und Sinn-Bedeutung.

Dieses höchste Wissen – vorläufig nenne ich es Zweck-Wissen – hat einen gewissen Wert, sofern es um eine Aufgabenstellung gehen soll. Dieser Wert des „Zweck-Wissens“ ist nicht ein Selbstzweck, „(…) die Lehre ist nicht ihr eigner Zwek, und sie ist nicht da, damit sie dasey, ihr Zwek ist das Wissen.“

2) Im nächsten Absatz wird schon angedeutet, dass dieses spezielle, von mir behelfsmäßig jetzt noch „Zweck-Wissen“ genannte Wissen, etwas Gewisses im Inneren des Menschen sein muss, das der Philosoph (ein „Gelehrter“, möglichst weit gefasst) in seiner Prinzipienreflexion auf den Begriff und zur vollen Klarheit führen soll. Nichts Äußeres kann dieses Wissen sein.

Man kann das Wissen zuförderst ansehen, als das blosse Abbild und Nachbild des ausserhalb des Wissens befindlichen, und von dem Wissen ganz u. gar unabhängigen Daseyns. ….“ (ebd. S 3)

Das gesuchte Wissen ist keineswegs (historische) Belesenheit und Gelehrsamkeit, totes Bild. „Dagegen erhellet durch den Gegensatz, und stellt in demselben sich dar, dasjenige Wissen, welchem allein jederman einen Werth beizulegen geneigt seyn dürfte. Ein solches | Wissen müßte nicht blosses Abbild und Nachbild eines schon ausser ihm, und unabhängig von ihm vorhandenen Seyns seyn, und diesem Seyn nachgehen, sondern es müste vielmehr Vorbild seyn eines Seyns, und in sich selber den Grund eines solchen enthalten können, und so dem zu ihm gehörenden Seyn vorangehen. Mit dem bekannten Worte: ein solches Wissen müste praktisch seyn, u. thätig, u. ein Seyn begründend.“(ebd. S 4)

3) Das von Fichte gesuchte und für den Gelehrten zur Lehre aufgegebene Wissen steht unter der Bedingung, dass es alles andere Wissen und Gewusste, alles gewusste Sein, begründe. Eine Begründung anzugeben – das ist des Philosophen Hauptaufgabe. Da aber nicht von äußeren Gegenständen die Rede sein kann, müssen die Gründe rationaler Natur sein, mithin Gründe des Vorstellens und des intellektuellen Handelns der Vernunft. Die ratio cognoscendi des Erkennens (Wissens) ist gesucht, nicht die ratio essendi, welche letztere ja durch das Wissen erst begründet werden soll.

Das oben genannte „praktische“ Wissen wird jetzt schon klarer unterschieden und herausgearbeitet als das tätige Wissen selbst, das Inhalt und Auftrag des Gelehrten werden soll.  Worauf Fichte hinaus will, ist ihm natürlich klar, dem Leser erschließt es sich erst. Es geht um das „apriorische“ Wissen (vorher von mir provisorisch „Zweck-Wissen“ genannt), das als Bedingung der Möglichkeit des Wissens allen späteren Handlungs- und Erklärungszusammenhängen des Wissens vorhergeht und sie begründet. Gegenständliches, theoretisches und praktisches Wissen des Handelns, beides ist bedingt von und in diesem apriorischen Wissen, andernfalls nichts gewusst und erkannt werden kann. Das Tun und Handeln der Vernunft, das Wollen und Erkennen, alles ist in seiner Bedeutung und in seinem Sinnzusammenhang nur durch das apriorische Wissen erkennbar und wissbar gesetzt.

4) Könnte es darauf hinauslaufen, das apriorische Vor-Wissen, die höchste Form des Erkennens, das  alles theoretische und praktische Vorstellen rechtfertigen soll, reduktiv zu erschließen?

In gewissem Sinne wird das Suchen dieses Wissens reduktiv verlaufen, aber späterhin, bei der Notwendigkeit der Ableitung der Anschauungsformen und Denkformen, muss sich das reduktiv erschlossene Wissen zugleich als deduktives Wissen bewähren, da ja in der Anschauung (intellektuell und sinnlich) überprüft werden kann und auch überprüft werden soll, dass das erschlossene Wissen tatsächlich das erscheinende und allem anderen Wissen Wert und Bedeutung gebende, deduktive Wissen ist. Das anfangs reduktiv erschlossene Wissen muss deduktiv begründet (intellektuell) und synthetisch in der Anschauung sich bewähren können. Die Gewissheit, reduktiv eine Erkenntnis zu erreichen ist nur ein Teilbereich des Philosophierens; schwieriger ist die Erkenntnis der Erkenntnis, d. h. alle Begriffe bis zur Empirie darzustellen und auszuführen. Hier kommt es dann zur Ineinanderarbeitung des Vorstellens der streng gebundenen Einbildungskraft und des Denkens, die natürlich eine möglichst adäquate Übereinstimmung sein soll, d. h. letztlich eine begriffliche Einheit.

Offensichtlich ist das apriorische Wissen ein tätiges Wissen – und als Bedingung alles anderen Wissens trägt es die Bedeutung (den Sinn) z. B. einer Empfindung in sich. Es erkennt und deutet den ursprünglichen Vorstellungszusammenhang im unwandelbaren Modus des Vorgestelltwerdens eines Wert- und Sinnzusammenhangs, d. h. im Modus reiner Bildlichkeit auf dessen Wert- und Sinnbedeutung hin.

5) Es ist bei genauer Beobachtung des Denkens, der Reflexion, des Tuns und des Sagens immer eine Diskrepanz feststellbar: Das Vorstellen der Einbildungskraft und das erneute Vorstellen im Denken der Gründe unterscheiden sich und sie beziehen sich aufeinander.
Sie kommen a) beide darin überein, dass sie nur Gedachtes eines schematisierenden Wissens sind, das im apriorischen Vorwissen seinen disjunktiven Ursprung hat; aber b) sie unterscheiden sich darin, dass das Denken sein eigenes Vorstellen nicht einholt. Wollte das Denken seine Vorstellung explizit einholen, so liegt darin bereits eine neue Tätigkeit vor, die den Gedanken (des Einholens-Wollens) trägt, aber es erreicht nicht das  schematisierende Vorstellen und Sehen selber. 

Paradox ausgedrückt: Das Denken holt sein eigenes Vorstellen nicht ein, und umgekehrt, das Vorstellen (der lebendige Tatcharakter des Schwebens der Einbildungskraft, das Tun) geht im Denken nicht (ganz) auf – formuliert nach K. Hammacher. 1

Die im tätigen und apriorischen Vor-Wissen hervorgebrachten Bedeutungen von untergeordneten Wissenseinheiten (z. B. ein Begriff des Rechts, der Natur, der Moralität, der Religion, Begriffe der Empirie, Begriffe der Geometrie usw.) bleiben im Vollzug teilweise unerkannt, weil das Tun nicht (ganz) im Denken aufgeht. Das Tun geht über das Erkennen hinaus, und ist doch auf Denken und Zweckbegriff angewiesen, weil es die Vernunftnatur verlangt.  

6) Methodisch möchte ich nochmals bemerken, dass die von Fichte folgenden dialektischen Gegensätze von apriorischem und bedingtem Wissen zwar als sich ausschließende formuliert sind, aber konträr interpretiert werden. Die Vereinigung gegensätzlicher Aussagen geschieht im Bewusstsein, nicht materiell, in der Realität. Es tut sich ein doppelter Gegensatz auf: a) Ich und Nicht-Ich sind gegensätzlich gesetzt, aber ihr  Gegensatz rührt b) von ihrem gedanklichen Gesetztsein im Ich und durch das Ich her und kann deshalb (nur) durch ideell einschiebende Synthesen gelöst werden.2

Es kommt zu einem dialektischen Verlauf der folgenden  „Fünf Vorlesungen“: Das Setzen des apriorischen Wissen bedingt das Setzen des anderen, entgegengesetzten Wissens, ohne dieses gänzlich aufzuheben, wodurch sich eine praktische Möglichkeit des Strebens und der Freiheit und der Vereinigung von apriorischem und bedingten Wissen auftut. Das Entgegensetzen wird damit nicht nur bezogen a) auf das Setzen überhaupt, sondern auch auf das b) Setzen eines vorhergehenden, apriorischen, schematisierenden Wissens im identischen Bewusstseins.

7) Untergeordnetes, sekundäres Reflexions- und Gegenstandswissen und apriorisches Vorwissen bedingen sich in dieser Sicht des konträren Gegensatzes, insofern beide zu notwendigen Schlussfolgerungen einer Aufgabe führen: Das Soll-Sein des apriorischen Wissen soll sichtbar und existierend gesetzt werden, aber es kann nur sichtbar und existierend gesetzt werden, insofern das davon abgeleitete Wissen ebenfalls konform erkannt und gesetzt wird. 3

Das Wissen ist praktisch heißt; es wird durch daselbe ein Handeln gefordert, und vorgezeichnet. So gewiß dieses Handeln nun nur gefordert wird, ist es nicht, indem es gefordert wird, und eben so wenig ist dasjenige, was durch daselbe wenn es wäre, hervorgebracht werden würde. Ein praktisches Wissen ist drum ein solches, dem indem es selbst ist, sein Gegenstand nicht entspricht, und dem überhaupt kein Gegenstand entspricht, das drum auch durch keinen Gegenstand bestimmt, noch ein Abbild irgend eines solchen ist und so ein reines, durch sich selbst also gestaltetes Wissen, Abdruk lediglich seiner selbst, nicht eines andern, ein a priorisches Wissen, wie man unter anderm diesen Begriff ausgedrükt hat.“ (ebd. S 5 Z 19ff))

8) Es geht um ein Wissen, das sich der Gelehrte aneignen soll, das „praktisch“ in einem besonderen Sinne ist, nämlich eine Disjunktionseinheit aufzeigt zwischen einem ideellen Gefordertsein und einer realen Wirksamkeit im sinnlichen Wissen. M. a. W., es geht um zwei Arten von Wissen, einem Nachbild des Wissens, wie es durch die Sinnesorgane gebildet wird, und einem Vor-Bild des Wissens, wie es im apriorischen Vorwissen und in den Ideen liegt, zu verbinden. Beide Arten sind nicht zu trennen und haben ihre jeweils spezifische Funktion und Berechtigung. Hier soll (für die Gelehrten und Lehrer) der Zusammenhang eingesehen und als tatbegründendes Wissen (als praktisches Wissen) speziell eingeführt werden.

(…) Du willst machen – doch wohl nicht dasjenige, was da ist; denn in diesem Falle würdest du in der That nicht machen wollen, sondern alles lassen, so wie es eben ist, also du willst machen dasjenige, was nicht ist. Doch willst du machen mit Bewußtseyn, und nach einem Begriffe, dessen was du machen willst; nach einem Vorbilde für ein Seyn, welches Seyn indem du an das Machen gehst, durchaus nicht ist, und welches seyn wird erst sodann, wenn dein Machen vollendet seyn wird.“ (ebd., S 6 Z1ff)

9) FICHTE nennt die Idee jetzt „Gesicht“.

Ein praktisches Wissen ist ein durch sich selbst bestimmtes, also ein bloßes Gesicht, wie die deutsche Sprache das griechische Wort Idee treflich ausdrükt, ein solches, das selbst deutlich sich ankündigt, und ausspricht als dasjenige, dem die Realität durchaus nicht entspreche, das kein äusseres Daseyn habe, sondern bloß ein inneres, und das mit keinem außer sich, sondern nur mit sich selbst übereinstimme: – ein Gesicht aus der Welt, die durchaus nicht da ist, der übersinnlichen, und geistigen Welt, die aber durch unser Handeln wirklich werden, und in den Umkreis der Sinnenwelt eingeführt werden soll.“( ebd. S 6 Z16ff)

Dieses apriorische, ideenmäßige Wissen ist, wie gesagt, „thatbegründendes“ Wissen (ebd., S 6, Z 32), und nur dieses allein kann das für den Gelehrten anempfohlene Wissen sein. Es hat eigentlichen Wert und dafür kann er sein ganzes Leben opfern (vgl. ebd. S 7 Z 20) In transzendentaler Dialektik und in bleibender Differenz zum gewöhnlichen Wissen kann Fichte dieses Wissen sogar als „Wesen der Gottheit“ beschreiben. (ebd, S 7 Z 27)

(…) Das Wissen ist allerdings schlechthin durch sich selbst bestimmt, keinesweges durch Dinge außer ihm, deren bloßer Spiegel es wäre; und es ist in dieser seiner Absolutheit das Bild des innerlichen Seyns und Wesens der Gottheit. Gott allein ist das wahrhaft übersinnliche, und der eigentliche Gegenstand aller Gesichte. Als Bild Gottes, und dadurch, daß es dieses Bild ist, ist auch allein da das Wissen, und es wird lediglich durch das Erscheinen Gottes in ihm getragen. Dieses reine, durch sich selbst bestimmte a priorische Wissen ist auch das einige wahre Wissen, und wer nicht in dieses hineingekommen ist, der weiß in der That gar nicht, sondern bringt alle die Tage seines irdischen Lebens in tiefer Bewußtlosigkeit hin.“ (ebd. S 7 Z 24ff)

10) Der dialektische Unterscheidungs- und Beziehungsgrund zwischen apriorischem und, dem anderen Part, dem  gewöhnlichen Wissen, ist eine Form des Satzes vom Grunde, ist Analyse und zugleich Synthese des Wirkens der Einbildungskraft mittels und durch das apriorische Vorwissen.

M. a. W., indem die Einbildungskraft die ideale und reale Reihe ihrer Produkte bildet und beschreibt, schematisiert sie zugleich eine Konstante der Vorstellbarkeit derselben, weil sie über dem Vorstellungszusammenhang schwebt. Ihr Schweben ist ein unwandelbarer Modus des Vorgestelltwerdens, ein Modus der reinen Bildlichkeit überhauptund will durch Denken auf den Begriff gebracht werden.

Folgende Passage kann als dialektischer, d. h. synthetischer Gegensatz zwischen apriorischem und gewöhnlichem Wissen gelesen werden.

Woher aber kommt denn sodann das zweite Wissen, das sich als eine blosse Abbildung des ausser ihm vorhandenen Seyn darstellt, und das doch gleichwohl auch ist, neben jenem von uns behaupteten eigentlichen, und allein wahren Wissen? Folgendes ist die Antwort. Das Gesicht muß erscheinen, und ausdrüklich erblikt werden, eben als ein Gesicht, als ein durch sich selbst, und keineswegs durch ein fremdes, und außer ihm befindliches bestimmtes Wissen. Das aber kann es nur im Gegensatze mit einem andern Wissen, das da ausdrüklich erscheint als bestimmt durch ein fremdes ausser ihm befindliches Seyn.“ (ebd. S 8 Z 3ff)


In dieser gestrafften Ausführung der ganzen 1. Vorlesung trägt das „
Gesicht“  m. E. interpersonale Züge. 4
Es liegt eine Aufforderung im „Gesicht“, eine materiale Sinnidee anderer Freiheit, eine Synthese von Sinnlichkeit und handelnder Selbsttätigkeit der Vernunft, angeschaut als Aufforderung und andere Freiheit. 
Diese dialogische, und wenn man will, interpersonale Einordnung des Wissens
(neben der platonischen „idea“ des theoretischen Wissens) wird m. E. genau bestätigt, wenn in weiterer Folge der Geschichtsbegriff eine prioritäre Wertung und Wendung bekommt, d. h. eine überhaupt universale Bedeutung und eigene Evidenzform, quer zu den anderen Erkenntnisbereichen Natur, Legalität, Moralität und Religion.
Anders gesagt: Das apriorische Vorwissen ist eine unerschöpfliche Quelle intelligibler Wert- und Sinnanschauungen, in der und aus der intelligierend das weitere Reflexionswissen 
gebildet ist – und jetzt nochmals durch die Geschichte auf ihre Vernunftwahrheit hinterfragt werden kann.
Fichte stellt hier eine große Synthesis zweier Welten her:
„(…) Und so ist denn dieses ganze Gebiet des Wissens, und die Sinnenwelt, die in dem selben, und als Darstellung desselben erscheint, gar nichts anderes, denn das Mittel der Erkennbarkeit der ersten, und wahren Welt, als solcher, im Gegensatze mit einer andern, nicht wahren, und nicht in der That daseyenden Welt: sie, die Sinnenwelt, ist ein Bild, das durchaus nichts weiter bedeutet, und gar keinen andern Zwek hat, als damit es zum einzigen wahren Bilde, das einen Gehalt hat, zum Bilde Gottes im Gesichte, komme.“ (ebd. S 8 Z 13f)

11) Warum soll das Gesicht Gottes, die übersinnliche Welt, in der sichtbaren Welt dargestellt werden? Das Gesicht ist Bild Gottes, sagte ich; und das sinnliche Wissen von einer gegebnen Welt ist bloß dazu da, damit das erstere als solches zu erscheinen vermöge.“ (ebd. S 8) Die transzendentale Letztbegründung ist klar ausgesprochen. Die Vernunftform ist selbst nochmals Bild eines Ganzen, Bild sowohl des Grundes wie Folge einer Genesis, also Bild Gottes. (Nicht umgekehrt, die Vernunftform bildet sich, d. h. erdichtet sich, das „Bild Gottes“) 

„Aber, eine zweite Frage, wie tritt denn sodann zu diesem in sich selbst vollendeten Gesichte das ihm an sich ganz fremde Soll, die Beziehung auf That, die Anfoderung hinzu, daß es ausgedrükt und dargestellt werden solle in der Sinnenwelt, welche Sinnenwelt wir soeben begriffen haben, als blosses Mittel der Erkennbarkeit der übersinnlichen Welt.“ (ebd., S 8)

Die Form der Vorstellung bezieht sich notwendig immer auf einen materialen, qualitativen Gehalt des Wissens – sowie KANT auf dem Prinzip der Erfahrung bestand in der Bestimmung der transzendentalen Erkenntnisart. Gerade an diesem Gehalt (an der Hemmung oder am interpersonalen Aufruf) verzeitet und versinnlicht sich der Setzungs- und Seinsgrund des Bewusstseins, es entsteht eine ideale und reale Reihe des Gehaltes im Bewusstsein.
Der Unterschied zwischen apriorischem und gewöhnlichem Wissen muss thetisch gesetzt unendlich sein, er kann aber nur so gesetzt werden, indem das thetische Setzen zugleich ein synthetisches Setzen ist, mithin auch ein endliches Setzen. Im dialektischen Verfahren ist das möglich, dass der Setzungsgrund des ausgeschlossenen apriorischen Wissens zugleich anschaulich das Gegenteil dieses absolut unwandelbaren Setzungsgrundes setzt, ein endliches und gewöhnliches Wissen – und es entsteht der Begriff eines „Unendlichen“, d. h. eines potentiell Unendlichen (nicht aktual Unendlichen).

Das Licht dieser übergehenden Erkenntnis von einer potentiellen Unendlichkeit zu einer endlichen Größe des Wissens ist der übergehende Wille, der vom apriorischen Wissen übergeht zu einem sinnlichen Willen und so sein Licht der Bestimmung (des Wissens) und des Zweckes mitnimmt – mittels Empfindungsform der Zeit (und des Raumes). Die Zeit ist eine Form der Empfindung und der apriorischen Selbstanschauung des Wollens im Übergehen.5

12) Fichte hat dieses in einer zeitliche Erscheinungsweise übergehende Sollen und Wollen stets in der Begrifflichkeit des Bildens beschrieben – siehe diverse WLn ab 1800. 6  Hier wird dieses Bilden spezifiziert auf die  zeitliche Ebene hin ausgelegt,  weil es ihm im Rahmen dieses Vortrages und dieses Themas ausdrücklich auf das „zukünftige“ Bild und auf ein sozusagen pädagogisches Orientierungswissen ankommt. (Im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Vortrages müsste das Bildsein und Bilden wohl anders dargestellt werden.)  

Die Beantwortung dieser Frage liefert folgendes. Jenes Erscheinen Gottes im Gesichte wird, (nach einem hier nicht anzugebenden Gesetze,) ein unendliches. Es tritt drum niemals in der Zeit ein Gottes unmittelbares Bildnis, sondern immer nur ein Bild von seinem zukünftigen Bilde, welches wiederum nur ein Bild ist von dem jedesmal zukünftigen Bilde, und so ins unendliche fort; das eigentliche Urbild aber wird niemals wirklich, sondern liegt über aller Zeit, als ewig unsichtbarer Grund und Gesez, und Musterbild des unendlichen Fortbildens in der Zeit.“ (ebd, S 9 Z 6f) )

Das ausdrücklich erwähnte, „hier nicht anzugebende Gesetz“ ist das in der Selbstanschauung des Handelns und Wissens gewonnene Sich-Bilden,  das intuitive und intelligierende Wissen, das sich reflexartig und in reflexiver Form des Bildens disjungiert. Da dieses Wissen und Bilden ausdrücklich auf den Disjunktionspunkt der Sich-Erscheinung des Absoluten zurückverweist, auf eine wesentliche Einheit, ist die lebendige Icheinheit in einem unwandelbaren Modus des Vorgestelltwerdens auch eine qualitative, materiale Icheinheit und Wertfülle. Das schematisierende Denken und Wissen nimmt überzeitlich auf diese wesentliche Einheit Bezug, möchte es sich nicht selbst aufheben, aber ipso facto erzeugt es damit eine Zeit (und einen Raum) und eine aus der Gegenwart entspringende Zukunft- vorausgesetzt eine pertinente Sinnidee erfüllt die Gegenwart.  Die wesentliche Einheit, hier tout court als „Bild Gottes“ bezeichnet, kann dabei nicht selbst im schematisierenden Denken vollständig erkannt und in die Zeit hereingeholt werden, weil das Tun das Denken überschreitet. Es ist nur schrittweise eine Einholung möglich, aber diese Einholung ist unendliche Bestimmung. 
Die qualitative, materiale Wertfülle fließt in das schematisierende Denken  im Licht des übergehenden Willens ein. Dieser Wille (oder besser gesagt, dieser deliberative Wille, oder dieses Wollen)  bleibt frei, weil er in seinem Wissen a priori auf einen durch sich selbst bestimmten Willen Gottes, auf eine reine, unwandelbare, materiale Wertfülle, auf ein reines Soll, ausgerichtet ist.
Wäre der (deliberative) Wille nicht frei und das absolute Soll eine zwingendes Soll, wäre der Erkenntnisgrund der Erstellung eines zureichenden, gewissenhaften Erklärungsgrundes praktisch abgeschlossen und
es gäbe gar keine Entwicklung und Freiheit mehrEs folgte, wie man zur Zeit Fichtes zu sagen pflegte, ein zeitloser „intelligibler Fatalismus“; oder es käme zu einem System eines Voluntarismus oder zu einem absolut skeptischen System.   
Hingegen im Modus der Vorstellung, vermittelt und getragen durch die mannigfaltigen Hemmungen/Aufrufe der gebundenen Einbildungskraft, kann die
spontan wirkende Vorstellungskraft frei vor-bilden und nach-bilden und  schöpferisch sein, was im  reinen Soll des durch sich selbst bestimmten Willen liegt und zur Anschauung kommen soll.   Die Wahrheit ist frei bildbar und nach-bildbar, weil sie  im Bilde und als Bild dargestellt und realisiert werden kann. Sie zwingt aber nicht.

Deshalb jetzt die Aussage: das Bild Gottes, als Hypothese formuliert, kann nicht determinativ in das Schweben der Einbildungskraft hinübergezogen werden. Es wäre das freie und zugleich gebundene Schweben zu Ende. Das Bild Gottes bleibt nur „Bilde von seinem zukünftigen Bilde, welches wiederum nur ein Bild ist von dem jedesmal zukünftigen Bildes, und so ins unendliche fort;“ (ebd. S 9 Z 10 f)

Es ist dies ein schwieriger Gedanke: Eine zeitlose Reflexionsgesetzlichkeit in zeitliche Realisierungsschritte zu verwandeln. Oberflächlich gesehen könnte das als Aporie angesehen werden: Ich muss einerseits das zeitlose „Bild Gottes“ oder, neutraler formuliert, ein Orientierungswissen im Bilden und Schweben der Einbildungskraft voraussetzen, kann es aber nicht so voraussetzen, das es jemals endlich in der Zeit und in zeitlichen Schritten realisiert werden kann. Die zeitlose Idee muss zeitlich wahrnehmbar sein!? Durch die Vermittlung der Einbildungskraft! 7

13Das Bild  und Bilden ist Verobjektivierung und Verzeitung eines schematisierenden und reflexiven Bildens. Das nachvollziehende und schematisierende Denken ahmt das Schweben der Einbildungskraft nach und bestimmt parallel die ideale wie reale Reihe des Schwebens d. h. die sinnliche wie intelligible Welt. Das Mögliche ist das Denkbare – und beginnt damit, dass von jeder Empfindung auch das Gegenteil gedacht werden kann. Das Denkbare wird dabei in den Horizont des unendlich Vorstellbaren gestellt. Die Anschauungsformen (oder„Formen der Empfindbarkeit, EIGNE MEDITATIONEN, 1793, GA II, 3, 130) werden als zeitliche und räumliche Verarbeitung des Vorgestellten, die Kategorien als verstandliche Fixierungen, die Reflexionsformen der Urteilskraft als weitere Bewältigungsversuche verstanden, eine Hemmung oder einen interpersonalen Aufruf zu verarbeiten.

Das reflexive Bilden als solches gesehen, als eigenen Form, eröffnet immer notwendig eine ausschließende Totalität und Differenz eines unendlichen Bildens im Hinblick auf das reine „Bild Gottes“ hin. Dieses Bilden kann an kein zeitliches und materielles Ende kommen, sozusagen  das reine „Bild Gottes“  zeitlich oder materiell erreichen, weil sonst das Bilden im unwandelbaren Modus des Vorgestelltwerdens sich selbst aufgeben würde. Es bleibt einerseits, theologisch gesprochen, nur eine apophatische,  negative Rede von Gott übrig; andererseits, da die Gegensätze in ihrer ausschließenden Totalität im Bewusstsein gesetzt sind, mithin eine Begrenzung zwischen ihnen auch möglich ist, ist eine unbegreifliche Begreifbarkeit des „Bildes Gottes“ ebenfalls notwendig vorauszusetzen, mithin eine kataphatische, positive Rede von Gott.
Gerade diese Grenzwanderung verlangt  FICHTE von der Gemeinde der Gelehrten in seiner starken Rhetorik: Die Gelehrten sollen eine geschaute, apriorische Idee in Einklang bringen mit dem „gewöhnlichen“ Wissen.  

Fichte bleibt bei dem Begriff des „Gesichtes“, das sich unmittelbar an das Sinnliche anschließt: „Das Erscheinen Gottes im Wissen ist nicht irgend ein stehendes, und festes Bild, sondern ein unendliches Bilden. In diesem ewigen Strome erhalten nun die einzelnen Bilder, und in den Zeitmomenten gehaltene Gesichte ihren Geist aus Gott, ihre körperliche, und bildliche Gestaltung aber entlehnen sie aus der Sinnenwelt; keines weges als ob diese Gestalt in der lezten gegeben sey, welches dem vorhergehenden durchaus widerspricht, sondern daß sie unmittelbar an die Gegebne sich anschließt, und dieses, so wie sie es trift, im blossen Bilde weiter fort bildet. So müste man nemlich eine allererste Erscheinung des göttlichen Bildes sich denken.“ (ebd., S 9 Z 23ff)

Anders gesagt und auf einen anderen Begriff hinsteuernd: Das erkennende Denken, das einen Handlungs- oder Sinnzusammenhang erstellt, kann nicht auf Anhieb und zeitlich vollständig den ganzen Wert und den vollständigen Sinn eines Gesichtes (letztlich das „Bild Gottes“) erfassen, weder theoretisch noch praktisch, aber die im Bilden geschaute und gebildete Idee kann sukzessive, durch Erfahrung, in ihrer Bedeutung besser erkannt und durchdrungen werden. Wohlgemerkt ist dieses Dazulernen durch Erfahrung a) selber stets prekär, weil es ja frei gewollt werden muss, und b) nochmals differenziert zu sehen: 

Im Detail einer einzelnen Hemmung oder eines einzelnen Aufrufs muss das Erkennen auf die mannigfaltige Gebundenheit der Einbildungskraft Bezug nehmen
a) auf den
zeitlichen Zusammenhang eines Gewordenseins der gedachten Vorstellung, b) auf den räumlichen Zusammenhang einer Teilbarkeit und Erstreckung,
c) auf den
affektiven Zusammenhang eines getriebenen Handelns,
d) und natürlich auf das
apriorische Vorwissen und Ideenwissen selber.

Das erkenntnismäßige Bilden schließt sich „(…) unmittelbar an die Gegebne (Gestalt) (an) (…) , und (bildet) dieses, so wie sie es trift, im blossen Bilde weiter fort (…) . So müste man nemlich eine allererste Erscheinung des göttlichen Bildes sich denken.“ (ebd., S 9 Z 31f)

14) Das Denken ist ein Vorstellen innerhalb des Vorstellens. Es prüft eine in der Einbildungskraft und geschichtlichen Erfahrung auftretende Hemmung/Aufruf, vergleicht sie/ihn untereinander mit anderen Hemmungen/Aufrufen und vergleicht sie/ihn schließlich mit einer antizipierten, apriorisch gewussten, Sinn- und Werterfahrung. Das ergibt neben der formalen Differenz und Uneinholbarkeit des Bildes Gottes, man könnte sagen, eine ersten Differenz, ebenso eine zweite, materiale Differenz zum höchsten Wert- und Sinnwissen. Der Gedanke oder das Denken kann den materialen Wert/den Sinn einer gemachten Erfahrung nicht schon a priori wissen. Erst sukzessive und diskursive, d. h. zeitlich und geschichtlich, erkennt das Denken in den Empfindungs- und Verstandes- und Urteilsformen den spezifischen Wert und Sinn einer Idee/eines Gesichtes.

Ich möchte hier wieder verweisen auf den Artikel von K. Hammacher, der das Gewissen als diese Instanz des tatbegründenden Wissens einführt, die den Wechsel eines Handlungs- und Erkenntniszusammenhangs zusammenhält und lenkt. Er  definiert deshalb das Gewissen als höchste Form des Wissens, weil es auf die sinnlichen und intelligiblen Produkte der Einbildungskraft Bezug nimmt und in und aus einer höchsten Instanz des Wissens und der Wertfülle die Zusammenhänge des Handelns und Erkennens versteht und beurteilt. 8

M. a. W., den Wert und den Sinn einer einzelnen Hemmung bzw. eines Aufrufes (einer gemachten Erfahrung) kann das reflexive Wissen nur nach und nach erkennen, wiewohl es in seinem ganzen Erkenntniszusammenhang aus der unerschöpflichen Fülle des Wertes und der Anschauung des apriorischen Wissens schöpft, also implizit eine Sinnidee schon hat, sie aber nur geschichtlich finden kann. So ist es logisch: Dass das reflexive Wissen oder Denken nicht sofort, ohne Vergleich, den ganzen Sinn oder den Wert einer einzelnen Hemmung/eines Aufrufes erkennen kann, mithin auf eine Vermittlung von induktiver, aposteriorischer Erfahrung angewiesen ist. Das heißt aber wiederum. Es gewinnt die Zeit und Geschichte in der Erkenntnis und Beurteilung des Sinnlichen, wie in der Darstellung des Übersinnlichen, eine große Bedeutung.

15) Im theoretischen Vorstellen überhaupt kommt eine Synthese von apriorischem Vorwissen und gedachter Vorstellung immer zustande; der Vorstellungstrieb wird immer befriedigt. Im praktischen Fühlen und Tun strebt der Trieb (ebenfalls) auf eine Kausalität hin, kann sie dort aber nicht bewirken, sofern die Bedingung der Erfüllung nicht eintritt.

Nochmals eine Stufe höher gesehen: Das praktische, tatbegründende Wissen, wie es hier in der BdG-1811 angestrebt wird, kann erst recht nicht als ideales, praktisches Wissen einfach deduziert und dann vorgeschrieben werden, denn nur innerhalb der sinnlichen und individuellen Wirklichkeit, in Synthese mit der induktiven, aposteriorischen und geschichtlichen Erfahrung, kann das ideale Wissen oder Orientierungswissen bewusst werden. Die Einsicht in das Orientierungswissen – dazu kann und soll der Gelehrte nur hinführen.
Ich verweise ebenfalls auf J. Widmann, Fichte: Der Lehrer kann nur „Gleichnisse“ für das geben, was der einzelne zu tun hat und erblicken wird, wenn er sich seine innersten Vorbilder sichtbar macht.9

Aus der zweiten, materialen Differenz folgt aber auch, dass selbst der Gelehrte weder den theoretischen noch den praktischen, tatbegründenden Wissenszusammenhang in seiner ganzen ideellen Wert- und Sinnerfahrung jemals besitzen wird können. Der Lehrer als auch der Schüler können nur gleicherweise ihr Auffassungsvermögen für die „Gesichte“ schulen. „Jeder Mensch muss letztlich die innere Fähigkeit ausbilden, seine vernunftgegebenen Orientierungsbilder in sich zu entdecken – denn „was jedesmal eines jeden Pflicht sei, darüber ist jeder an sein eigenes Bewusstsein gewiesen“. 10 Der Gelehrte hat es zudem über das individuelle sittliche Handeln hinaus mit der Verantwortung für eine überindividuelle Menschheitsgeschichte zu tun, und muss die notwendigen Zukunftsziele für die ganze Menschheit anstreben.

16) Ab den WL 1801/02 ist bei FICHTE immer mehr das Geschichtsdenken aktuell geworden. Die scharfe Antithetik von göttlichem Sein und nichtigem Reflexionswissen ist aufgegeben, vielmehr teilt das göttliche Sein seine Wahrheit den Ideen mit. Da es im Verlauf der unendlichen Geschichte aber zu einer unableitbaren Vielfalt solcher Ideen gekommen ist bzw. kommt, gibt es auch einer wahre Mannigfaltigkeit der Welt der Ideen. Die in und durch die Ideen einsichtige Mittelwelt ist geschichtliches Produkt – und die in der sinnlichen Wahrnehmung analoge Anschaulichkeit der Ideen, ihre konkrete Gestalt im Bewusstsein, ist nicht direkt eine unmittelbare Setzung der absoluten Vernunft, sondern Produkt einer Weiterverarbeitung des sinnenhaft Wahrgenommenen. Geschichtlich neu tritt eine solche Idee nur  in unmittelbarer Weise in das Bewusstsein ein, ist ein unsichtbar wirkendes Prinzip, das in seinem Effekt wahrnehmbar ist.11

17) Es folgen jetzt noch sehr interessante Details zum Begriff der Entwicklung, als ideelle Entwicklung und als Idee im Sinne eines transzendental, reflexiv zu denkenden Lösungsbildes. Diese Sicht der begrifflichen Durchdringung der Zeit und Geschichte ist uns vertraut aus der Hl. Schrift:  Die „Gesichte“ finden wir dort bei den Propheten. Fichte beschreibt das in relativ kurzer, in seiner ihm eigenen, pathetischen Form:

So sind Sinnenwelt, und übersinnliche durchaus vereinigt, und unabtrennbar, und bilden nur in dieser nie zu trennenden Vereinigung ein einiges ganzes, und wahres Wissen. Die übersinnliche Welt macht ins unendliche fort sich sichtbar in neuen, und immer neuen Gestalten; und es muß drum ins unendliche fort eine Sinnenwelt ihr gegenüber stehen, und dauern, um jene zu deuten. Diese Sinnenwelt muß ferner ins unendliche fort gebildet werden, nach dem wirklich erschienenen, und im Gesichte herausgetretenen Bilde Gottes; denn nur unter dieser Bedingung, und nur inwiefern der Sinnenwelt schon das Gepräge aufgedrükt ist der bis jezt erschienenen übersinnlichen Welt, tritt jene heraus aus ihrer ewigen Unsichtbarkeit in einer neuen sichtlichen Gestalt, und tritt ein nur in ein solches Auge, das an dem Anblike der erneuten Gestalt der Sinnenwelt schon verklärt ist.“ (ebd., S 10 Z 6ff)

18) Ein fortlaufendes Anknüpfen an die übersinnliche Welt Gottes im reflexiven und reflexartigen Bilden – wie es in den parallel zu den „Fünf Vorlesungen“ vorgetragenen Wln (1810; 1811; 1812) ebenfalls zu finden wäre (siehe z. B. meinen Kommentar zur WL 1811, 5. Teil) soll geschichtlich-praktisch vermittelt werden mit allen Mitteln der Kunst und Erziehung durch die „Gesichte“. Die übersinnliche Welt soll „sichtbar“ werden in immer „neuen Gestalten“ und umgekehrt soll die Sinnenwelt ihr gegenüber „stehen“ und „dauern, um jene zu deuten“.

Das göttliche Bild ist an sich ewig fort schöpferisch aus sich selbst; aber es kann dies in der Wirklichkeit seyn nur unter der Bedingung, daß nach ihm ewig fortgeschaffen werde die Welt. Und so behält denn die Sinnenwelt, und trägt ewig fort den Charakter, den wir ihr oben beigelegt haben, daß sie sey lediglich die Bedingung der Sichtbarkeit der übersinnlichen Welt. Oben verstanden wir dies so: nur dadurch sey eine übersinnliche Welt überhaupt, in diesem ihrem sinnlichen Charakter sichtbar; jezt verstehen wir es so: nur dadurch sey in diesem ihrem Charakter sie als eine ewig sich fort entwikelnde sichtbar.(ebd. S 10 Z 20ff))

Es ist eine starke transzendentale Idee: Die durch das apriorische Vorwissen bestimmte sinnliche Welt ist bei Fichte in diesem Zusammenhang der „Gesichte“ und der sein sollenden Übereinstimmung von sinnlicher und übersinnlicher Welt eine werdende Welt geworden, „(…)eine ewig sich fort entwikelnde“, andernfalls eine Entwicklung gar nicht möglich gedacht werden könnte. Der Gang einer Entwicklung, der Begriff einer Zeit, sie entstammen allesamt dem apriorischen Ideen-Wissen, übertragen auf die Sinnenwelt mit den darin eingelernten und vielfach gebundenen Formen der Einbildungskraft.

Ein „evolutionäres“ Denken, als gäbe es in der Natur oder Gesellschaft an sich eine Entwicklung, ist nicht denkbar, denn erst durch „Gesichte“ wird mittels apriorischem Vorwissen eine sich entwickelnde Zeitreihe nach Erkenntnisgründen aufgebaut. Das Gewissen entscheidet über einen Handlungs- und Erkenntniszusammenhang, ob und wie zureichende Gründe beigebracht werden können, sodass im vorstellenden Wissen der streng gebundenen Einbildungskraft etwas als Fortschritt (oder Rückschritt) erkannt und beurteilt werden kann.

Eine „Entwicklung“ außerhalb des Vorstellens des Bewusstseins zu denken, ist nicht möglich, bzw. nur deriviert möglich, wenn die sinnliche Erscheinungswelt zwecks objektiver Bestimmung zu einer zeitlich sich entwickelnden Reihe ausgedehnt und hypostasiert wird.

Für Fichte scheint die erscheinungsweise zugestandene Fortentwicklung im sinnlichen Bereich kraft der „Gesichte“ selbstverständlich zu sein. Er fasst das alles sehr kurz und prägnant zusammen:

Und so, daß an die jedesmalige Erscheinung des göttlichen Bildes in einem ZeitMomente, welche als einzelne, und abgerißne Erscheinung sich freilich klar ausspricht, sich anfügt die Anfoderung, daß diese Erscheinung dargestellt werden solle in der Welt, weil die gegenwärtige Erscheinung treibt nach der folgenden, und diese fordert, diese folgende aber nicht möglich ist, ohne Darstellung der erstern; und drum zuförderst diese Darstellung gefordert wird. Das Soll ist eigentlich die Forderung der ewigen steten Fortentwikhung des göttlichen Bildes; und nur dadurch, daß diese nicht möglich ist, ohne die Darstellung des schon erschienenen in der Sinnenwelt, verwandelt sich dieses Soll in die Forderung dieser Darstellung.“ (ebd. S 10 Z 31 ff)

19) Vielleicht hätte er das Vermittlungselement des Gewissens noch deutlicher ausführen sollen, wodurch die ganze Handlungs- und Erscheinungswelt der vorstellenden Einbildungskraft erst zu einem Entwicklungsbegriff kommen kann. Fichte wendet sozusagen direkt die apriorische Welt als sich entwickelnder Begriff auf die sinnliche Welt an. Von selbst kommt es m. E.  nicht zu einem vorgestellten Handlungs- und Erklärungszusammenhang, geschweige zu einer nachhaltigen Entwicklung. Von selbst treten auch nicht die prophetischen „Gesichter“ auf, weil zuerst in der Seele des einzelnen die Idee (mit Freiheit) geschaut werden muss.

M. a. W., ich finde es erkenntniskritisch höchst interessant: Der ganze Impetus eines Denkens von Fortschritt, die Vorstellung von Entwicklung in Kultur und Natur, ist bedingt durch eine Übertragung einer Idee in die sinnliche und interpersonale Welt hinein. An sich entwickelt sich in der Erscheinungswelt nichts, wie FICHTE öfter im naturphilosophischen Kontext äußerte, nur durch Übertragung des Werdens aus dem Ich kann ein Werden vorgestellt werden. Ein evolutives Werden in der sinnlichen Natur ist nicht möglich, a fortiori nicht ein geschichtliches Werden ohne geistigen Ideen („Gesichte“). Geht der pertinente Bestimmungsgrund alles übergehenden Wollens durch ein absolutes Soll verloren, in weiteren die Einschau in neue Ideen, geht sukzessive die zeitbildende und geschichtsbildende Kraft verloren.

So werden die Gesichte einer übersinnlichen Welt praktisch, nicht als ob das durchaus in keiner Zeit mögliche Urbild Gottes an sich praktisch wäre, und irgend einmal dargestellt, und die Gottheit wiederholt werden sollte, sondern weil das in der Zeit mögliche bestimmte Bild selbst nur möglich ist, unter Bedingung des vorhergegangenen Handelns nach dem vorhergegangenen Bilde. Das Bild bleibt drum in alle Ewigkeit fort das lezte, und höchste; und die thatbegründende Kraft jedes einzelnen Bildes ist bloß das Mittel zum ewigen Bilde.“ (ebd. S 11 Z 9ff))

20) Die nächstfolgenden Seiten 11 – 16 der 1. Vorlesung kommentiere ich jetzt nicht mehr. Die Vorlesung ist wiederum eine starke Verteidigungsrede des apriorischen, übersinnlichen Wissens. Das reine, übersinnliche Wissen sich anzueignen und zu lehren kann allein Aufgabe und Inhalt eines wahren Gelehrten sein. Sehr feierlich formuliert Fichte nochmals das Ziel und die Aufgabe des Gelehrten:

Zu diesem selbstständigen Wissen nun muß der Gelehrte durch die Belehrung hindurch sich erhoben haben, wenn sein Wissen, und sein an das Wissen gesezte Leben irgend einen Werth haben soll. Hat er aber dazu sich erhoben und ist, wie dies niemals fehlen kann, dieses sein Wissen in ihm wirklich thätig und treibend geworden, so hat sein Leben Werth, und zwar den einzig möglichen Werth, den es überhaupt giebt, und geben kann. Denn dies eben, und dies allein ist der Zwek alles Daseyns, daß Gott verklärt werde, daß sein Bild immerfort in neuer Klarheit heraus trete in die sichtbare Welt aus seiner ewigen Unsichtbarkeit. Nur in dieser Verklärung Gottes rükt die Welt weiter, und alles eigentlich neue, was in derselben vorkommen kann, ist die Erscheinung des göttlichen Wesens in neuer Klarhheit; (…)“ (ebd. S 11 Z 24ff)

(c) Franz Strasser, 19. 11. 2019

1Der Gedanke ist Tat, aber er weiß nicht darum“. K. Hammacher, Das Fundament der Ethik: Zur Bestimmung des Gewissens. In: Philosophisches Jahrbuch, Nr. 76, 245.

2Zur näheren Herleitung der fichteschen Dialektik siehe Klaus Hammacher, Problemgeschichtliche und systematische Analyse von Fichtes Dialektik. In: Der transzendentale Gedanke, Hamburg 1981, 388 ff.

3Deshalb wird man bei Fichte keine Abwertung des sinnlichen oder ästhetischen Wissens finden, weil die Darstellung des übersinnlichen Wissens gerade im sinnlichen Wissen zum Ausdruck kommen muss. Nur eine einseitige Sicht eines bloß aufgesammelten, empirischen Wissens hätte keinen Sinn.

4Man lese hier den 2. Teil der WL 1801/02: Dort wird das System des Bildens auf eine solche Weise parallel entfaltet, dass im System des Bildens die materielle Welt zugleich mit der Geisterwelt (dem Personenreich) abgeleitet wird. „Wir werden […] von der Einheit dieser beiden Welten erst zu ihrer Unterscheidung hindurchgehen, u. nachweisen […], daß die Materie nothwendig geistig, der Geist nothwendig materiell [d. i. auf „Materie“ bezogen sey“, sagt Fichte am Ende des zweiten Paragraphen.

5Den Raum als Verobjektivierung des Wissens lasse ich hier weg; die erste intellektuelle Anschauung des Wollens als Wirksamkeit ergibt die Ausdehnung des Begriffes „Leib“. Aber man sieht auch hier die Priorität des interpersonalen Denkens.

6Siehe dazu MAREK J. SIEMEK, Bild und Bildlichkeit als Hauptbegriffe der transzendentalen Epistemologie Fichtes. In: Erich Fuchs (Hrsg.), Der transzendental-philosophische Zugang zur Wirklichkeit, Stuttgart 2001, 41-63. M. J. Siemek unterscheidet drei Stufen: der Begriff des Bildes, das Bild als Begriff und die Bildlichkeit selbst. Das Wissen als Bild erkennt sich auf dieser epistemologischen Stufe in seiner sinnstiftenden und sinnverstehenden Bildlichkeit, die sich selbst bildet. Die epistemische Relation wird eine epistemologische, das Wissen wird zum Bild des Bildes.

7 Schade, dass FICHTES Leben so früh endete. Es wären noch manche Vermittlungen und Schematisierungen notwendig gewesen!

8K. Hammacher, a. a. O., Siehe Anm. 1, ebd., S 255. , „Hier in dieser streng gebundenen Einbildungskraft liegt also die eigentliche Sphäre für die intellektuelle Verantwortung bei ihrer Erstellung der Gründe. Die Spannung wird hierbei immer größer mit der wachsenden Vielfalt der gesehenen Möglichkeiten und die Gewissenserfahrung genauer. (…)“.

9J. Widmann, Johann Gottlieb Fichte, Berlin-NY 1982, S 210.

10J. Widmann, ebd. S 210.

11Vgl. dazu J. Widmann, ebd. S 210-213.

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Autor: Franz Strasser

Dr. Franz Strasser